Autor: Marion Demme-Zech
Bilder: Kiga-Fachverlag

Hätte Aschenputtel bereits diese grandiose Sortiermaschine nutzen können, so hätte ihr im gleichnamigen Märchen das Ordnen der durcheinandergeratenen Erbsen und Linsen sehr viel weniger Mühe bereitet. Wir verraten Ihnen im Folgenden, wie Sie diese Maschine kinderleicht aus Alltagsgegenständen herstellen können.


Info

  • Kinder: Gesamtgruppe
  • Alter: Bau ab 5 Jahren & Sortieren ab 3 Jahren
  • Zeit: 20 Minuten für den Bau & 5 Minuten für das Sortieren

Material für eine Sortiermaschine:

  • leere Papprolle
  • 14 Zahnstocher
  • Prickelnadel
  • Filzstift
  • jeweils eine Handvoll getrockneter Erbsen und Linsen
  • zwei Schalen
  • Stoppuhr


Los geht’s:

Vorbereitung:
1. Mit einem Filzstift außen in der Mitte der Papprolle zwei sich gegenüberliegende Linien einzeichnen. Die Länge der Linien entspricht in etwa einem Viertel des Kreisumfangs.

2. Daraufhin einen halben Zentimeter nach unten versetzt an den beiden freien Seiten erneut zwei sich gegenüberliegende Linien einzeichnen. Nach oben verschoben würden diese beiden Linien den Kreis passgenau schließen.

3. Auf den vier Linien sieben Punkte mit wenigen Millimetern Abstand einzeichnen und die gekennzeichneten Stellen vorsichtig mit einer Prickelnadel einbohren.

4. Die Zahnstocher jeweils vom ersten Loch einer Linie hin zum letzten Punkt der gegenüberliegenden Seite einstecken, den nächsten Zahnstocher vom zweiten Loch zum vorletzten Loch der gegenüberliegenden Seite usw. Auf diese Weise entsteht eine Reihe Zahnstocher, die mit einigen Millimetern Abstand parallel nebeneinander verlaufen.

5. Auf gleiche Weise werden auch die darunterliegenden Viertelkreise mit Zahnstochern versehen. Schließlich entsteht ein grobmaschiges „Zahnstochernetz“, durch dessen Öffnungen später die Linsen hindurchfallen werden. Die Holzstäbe stehen jedoch so eng zueinander, dass die größeren Erbsen aufgefangen werden.

Durchführung:
1. Alle Kinder, die sowohl Märchen als auch spannende Erfindungen mögen, finden im Kreis zusammen. Die Fachkraft erkundigt sich bei den Kindern, ob sie die Geschichte von Aschenputtel kennen und Genaueres über dieses Märchen berichten können. Vielleicht weiß eines der Kinder sogar, welche Hülsenfrüchte Aschenputtel sortieren musste und wie das junge Mädchen diese zeitaufwendige Arbeit noch vor dem großen Ball erledigte?


2. Die Fachkraft zeigt den Kindern daraufhin eine Schale mit durcheinandergeratenen Erbsen und Linsen. Sie bittet die Kinder in Minuten einzuschätzen, wie lange man brauchen dürfte, um all diese Erbsen und Linsen zu trennen und in zwei Schalen zu sortieren. Jeder, der möchte und dies auch schon kann, gibt einen zeitlichen Tipp ab. Infolgedessen erprobt sich ein fleißiges Kinderteam von etwa drei bis fünf Kindern am Sortieren der Erbsen-Linsen-Mischung: Hierzu schüttet eines der Kinder die Mischung vor der Gruppe auf dem Boden aus und sogleich macht sich das Sortierteam an die Arbeit. Ein weiteres Kind übernimmt das Ermitteln der Zeit. Mit einer Stoppuhr misst es, wie lange das Team braucht, um alle Linsen und Erbsen „ins rechte Töpfchen“ zu sortieren.


3. Ist daraufhin die benötigte Zeit ermittelt, schlägt die Fachkraft den Kindern eine gewagte Wette vor: Sie behauptet, dass ein beliebiges Kind diese Arbeit ganz allein – sogar ohne die Unterstützung fleißiger Tauben – in weniger als einer Minute erledigen kann. Falls es den Kindern Spaß bereitet, kann sogar um einen kleinen (pädagogisch wertvollen) Einsatz gewettet werden. Beispielsweise könnte/n der bzw. die Verlierer dieses Wettbewerbs den gesamten Gruppenraum in einen tadellosen Zustand bringen oder das Märchen von Aschenputtel erzählen.


4. Sobald die Kinder auf diese Wette eingehen, überreicht die Fachkraft einem von der Kindergruppe bestimmten Kind die „magische“ Sortiermaschine. Eine der beiden Sortierschalen wird unter der Sortiermaschine platziert und die Erbsen-Linsen-Mischung langsam von oben eingefüllt. Das Kind rüttelt die Sortiermaschine dann behutsam. Die anderen Kinder stoppen währenddessen die Zeit. Nachdem die gesamte Mischung die Maschine durchlaufen hat, haben sich die Linsen in der unteren Schale angesammelt. Die im oberen Bereich verbliebenen Erbsen schüttet das Kind in die zweite Schale. Falls die Maschine tadellos funktioniert und korrekt bedient wurde, sind innerhalb kürzester Zeit alle Erbsen und Linsen geordnet und die Fachkraft kann den Wetteinsatz von den Kindern einfordern.


Tipp: Der Aschenputtel-Trick und weitere Sortieraufgaben
Die Aschenputtel-Sortiermaschine steht den Kindern im Anschluss an diese Aktion für eigene Sortierexperimente zur Verfügung. Womöglich lassen sich mit diesem Instrument neben Erbsen und Linsen auch weitere Materialien wie zum Beispiel Bucheckern, Eicheln oder kleine Steine voneinander trennen?
Falls die Maschine nicht alle gewünschten Materialien zuverlässig sortiert, kann sie leicht weiterentwickelt werden. Mit kleinen Abwandlungen in der Bauweise und der Größe entstehen fein- und auch grobmaschigere Sortiermaschinen für die verschiedensten Ordnungsaufgaben.


Weitere märchenhafte Ideen rund um Aschenputtel und Co. gibt es in der Praxismappe "Märchenwald und Hexenzauber"!