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Übersetzt werden kann der Begriff „Peergroup“ mit der Gruppe der Gleichaltrigen beziehungsweise Gleichgestellten. Zu Peers gehören Personen, die dem Kind in Bezug auf ihr Alter und ihre Interessen nahestehen, aber nicht mit ihm verwandt sind. Zudem haben Peers die gleichen Entwicklungsaufgaben und auch die gleiche Stellung gegenüber Institutionen wie beispielsweise der Kita. Insofern kann man eine Peerinteraktion als eine Kommunikation „auf Augenhöhe“ bezeichnen. In Kitas haben Kinder meist zum ersten Mal die Möglichkeit, solche Beziehungen untereinander zu erfahren und aufzubauen.

Bedeutung von Peers:

Peerbeziehungen spielen in der kindlichen Entwicklung eine zentrale Rolle. In der Interaktion mit Erwachsenen werden Themen oft als fertige Einsichten vermittelt, da Eltern und Erzieher häufig die Rolle der Experten innehaben. Insofern besteht ein Ungleichgewicht in der Kommunikation. In Peerbeziehungen hingegen können Kinder unvoreingenommen neue Dinge erfahren und erproben, sich gegenseitig inspirieren und unterstützen. Daher spricht man in diesem Fall von symmetrischen Peerbeziehungen, die eine wichtige Sozialisationsfunktion haben und oft bis ins Erwachsenenalter prägend sind.

Förderliche Bedingungen für Peergruppen-Aktionen in der Kita

  • Enge und zuverlässige Bindung des Kindes zu Eltern und anderen Bezugspersonen.
  • Kontinuität in der institutionellen Betreuung, sodass die Erzieher den Kindern vertraut sind.
  • Räumlichkeiten, die ein ungestörtes Spiel mehrerer Kleingruppen ermöglichen (Bewegungsspiele, Rollenspiele, …).  
  • Ausreichend Zeit, um Kindern die Möglichkeiten zur Peerinteraktion im Freispiel zu ermöglichen.
  • Einsatz vielfältiger Spielmaterialien, die soziale Spiele fördern und unterstützen.

Ebenso wichtig ist die Zusammensetzung und Kontinuität der Kindergruppe. Dadurch kann gewährleistet werden, dass auch in altersgemischten Gruppen eine ausreichende Anzahl Gleichaltriger zu finden ist.

Bewusste Beobachtungen der Spiele und Interaktionen der Kinder, um deren selbstbestimmte Aktionen bei Bedarf gezielt zu unterstützen.

Darauf achten, dass alle Kinder in der Gruppe integriert sind, um ihnen Peerbeziehungen zu ermöglichen.

Ebenso spielen Rituale im Tagesablauf eine wichtige Rolle, da sie den Kindern Orientierung geben.


Mehr Ideen und Wissen zum Thema Freundschaft findet ihr in unserem Projekt Gemeinsam sind wir stark ‒ Freundschaft im Kindergarten!


Spiele zur Förderung von Peergruppen:

I Knotenspiel

  • Anzahl: Dreiergruppen
  • Alter: ab 5 Jahren
  • Zeit: 5 Minuten

Material:

  • je Dreiergruppe ein Seil

Los geht’s:

Jede Dreiergruppe erhält ein Seil, in das drei Konten geknüpft wurden. Jedes Kind hält sich mit einer Hand hinter einem Knoten fest. Nun soll die Dreiergruppe versuchen alle Knoten zu lösen, ohne das Seil dabei loszulassen.


II Verknotete Hände 

  • Kinder: max. 10 Kinder
  • Alter: ab 5 Jahren
  • Zeit: 5 Minuten

Los geht’s:

Die Kinder stehen in einem Kreis und haben die Augen geschlossen. Auf Zuruf des Erziehers strecken alle Kinder ihre Hände nach vorne aus und versuchen Hände der anderen Kinder zu ergreifen. Wenn alle eine Hand gefasst haben, dürfen die Kinder die Augen öffnen und sollen versuchen, die verknoteten Hände (ohne loszulassen!) wieder zu lösen. 


III Inselspiel

Info

  • Anzahl: Zweiergruppen
  • Alter: ab 4 Jahren
  • Zeit: 10 Minuten

Material:

  • je Paar ein großes Zeitungsblatt

Los geht’s:

Jedes Paar bekommt ein großes Zeitungsblatt (die Insel), das es ausgebreitet auf den Boden legt. Beide Partner stellen sich darauf. Danach soll jedes Paar das Blatt nach und nach immer kleiner falten, sodass die Fläche kleiner wird. Natürlich dürfen die Paare die Zeitung dabei nicht verlassen. Welches Paar schafft es, diese Aufgabe zu lösen?